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 Betreff des Beitrags: Lawinenball
BeitragVerfasst: 20.05.2003 - 12:34 
Ist der Lawinenball die bessere Alternative zum Lawinen-Airbag?

Wie in den Videos vom Lawinenversuch 2001 in Davos zu sehen war, schauten lediglich Ballonteile der Airbags aus dem Schnee, die Dummies waren ganzverschüttet und nicht zu sehen. Auch wenn nur etwas Lawinenschnee nachgeflossen wäre, (was nicht unwahrscheinlich ist) hätte man die Dummies samt den Airbags mit der Sonde oder dem VS-Gerät suchen müssen. Wie lange die Bergung in diesem Fall gedauert hätte, wüsste man, wenn das SLF die Ausgrabezeiten der LVS-Dummies im SLF Bericht mitdokumentiert hätte. Gezeigt wurde im Video auch einer der 3 ganzverschütteten Dummies mit dem Airbag, welcher im Fußbereich und Kopfbereich freigeschaufelt werden mußte. Müssen im Ernstfall die Helfer bei der Bergung unter Umständen gleich 2 x 60 cm tief graben, weil man nicht weiß auf welcher Seite des Airbags sich der Kopf des Verschütteten befindet?

Gut zu sehen war im Video auch ein K2 avalanche ball. Was war passiert, als nach Stillstand der Lawine bei diesem System noch massenhaft Schnee nachfloss?
Der Ball wurde von der Lawine nicht verschüttet, sondern auf den Gegenhang geschoben und zeigte durch die Verbindungsleine die Position des Verschütteten genau an.
Die K2 Dummies konnten laut SLF binnen kürzester Zeit geborgen werden. Die Bergezeiten der K2 avalanche balls waren laut SLF Bericht für beide Puppen 10-12 min. inklusive Anfahrtzeit der Helfer. Im Berg & Steigen (OEAV) steht 5 – 7 min. reine Ausgrabezeit für beide Dummies. Dies ergebe eine Anfahrtszeit von 5 min für 120 hm und ca. 200m Länge. Nachgerecht ergibt dies eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 2,4 km/h. (halbes Gehtempo) – Wenn auf der Lawinenoberfläche ein roter Ball den unmittelbaren Verschüttungspunkt anzeigt und es im Ernstfall um das Leben eines Menschen geht, wird wohl kaum jemand mit Skiern einen Lawinenhang mit halber Gehgeschwindigkeit abfahren, oder? Für 25 cm tief schaufeln brauchten die Retter 5 min. In zahlreichen Lawinen-Unfallberichten (im Ernstfall) graben die Kameraden in 5 min., je nach Schneebeschaffenheit, zwischen 1 Meter und 2,2m so wie z.B. beim Unglück im Jamtal.

Sind die Verschüttungstiefen oder die Verschüttungszeit das Hauptproblem? Die 729 Ganzverschütteten in der Schweiz von 1980-1999 wurden ja im Mittel lediglich 70 cm verschüttet aber im Mittel erst nach 40 Minuten geborgen (Daten vom SLF).

Vielleicht besteht die Möglichkeit, dass das einmal praxisnahe Lawinenversuche durchführt und die Bergezeiten mit den am Markt befindlichen Geräte vergleicht werden. Denn wie die Lawinenunfälle zeigen, geht es nicht um 10 cm mehr oder weniger tief verschüttet, sondern um die Bergung in den ersten 15 Minuten.

Sebastian


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